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wertorientierte unternehmensführung


Herr Schmidt, Sie hatten im Laufe Ihrer Karriere die Chance unterschiedliche Unternehmen kennenzulernen und haben sogar in der öffentlichen Verwaltung gearbeitet. Welche Herausforderungen sehen Sie in der wertorientierten Unternehmensführung? Kann man sich Wertorientierung nur in der öffentlichen Verwaltung leisten?

Wertorientierung und Nachhaltigkeit sind selbstverständlich auch für alle Betriebe und Unternehmen wichtig und ein Erfolgsfaktor – auch in der Privatwirtschaft. In der öffentlichen Verwaltung gibt es mitunter andere Ziele, aber als Kaufmann kann man sich in beiden Welten gut bewegen. Die Saubermacher Dienstleistungs AG ist in der Abfallwirtschaft tätig – also in der Sammlung und Aufbereitung von Abfällen und auch gefährlichen Stoffen. Damit ist die Wertorientierung sehr offensichtlich und schon im Unternehmenszweck begründet – Respekt für die Ressourcen unseres Planten und die knappen Rohstoffe.

Unser Motto lautet: „aus Abfall Wertstoffe herstellen“.

Die Trennung der Altstoffe beginnt aus Effizienzgründen schon bei der Sammlung. Ein plakatives Praxisbeispiel mit einem unserer internationalen Joint-Venture Partner macht die nachhaltige Geschäftsorientierung vielleicht deutlicher. Wir versorgen einen Baustoff-Produzenten mit 100.000t Ersatzbrennstoffen pro Jahr. Durch die thermische Verwertung kann entsprechend Steinkohle eingespart werden. Dies wiederum stärkt dessen CO2-Bilanz – und zwar mit 35.000t pro Jahr!

Die Tätigkeit von Saubermacher im Bereich der Kernkompetenzen Ersatzbrennstoffe und stoffliche Verwertung bringt insgesamt ca. 250.000t CO2-Einsparung pro Jahr im Vergleich zu anderen Entsorgungslösungen, die auch den gesetzlichen Mindestvorgaben entsprechen würden.

Dies sind beeindruckende Zahlen. Die private Abfallwirtschaft wird sicherlich gerne unterschätzt. Können Sie uns mehr Details über das Unternehmen selbst geben?

Unser Unternehmen besteht aus rund 80 Konzernfirmen in Österreich, Tschechien, Ungarn, Slowenien, Kroatien und Rumänien.

Einer unserer Erfolgsfaktoren ist die starke soziale Vernetzung: 1600 Gemeinden und 40.000 Industrie- und Gewerbekunden sind unsere Kunden. Für Projekte wie die erwähnte CO2-Einsparung haben wir modernste Ersatzbrennstoffanlagen in Österreich und Tschechien errichtet. Selbstverständlich bedeutet Nachhaltigkeit auch die Wiederver-wendung wertvoller Materialien aus dem wirtschaftlichen Kreislauf. Daher betreiben wir auch ein Elektronik-Recycling Werk in Unterpremstätten. Hier werden 15.000t/Jahr Elektronikschrott aufbereitet, d.h. es erfolgt eine Komponententrennung, damit die Rohstoffe für die erneute Produktion wiederverwertet werden können.

Bezieht sich diese wirtschaftliche Nachhaltigkeitsorientierung nur auf wieder verwertbare Rohstoffe?

Das wäre wohl zu kurzsichtig gedacht. Unser Erfolg basiert auf dem Wertedreieck, das auf unseren Unternehmensgründer Kommerzialrat Hans Roth zurückzuführen ist und dem wir auch im Alltag folgen. Das Wertedreieck lautet „People, Planet, Profit“. Diese drei Werte sind aus unserer Sicht notwendig, um nachhaltig erfolgreich zu sein und auch für die Zukunft zu bleiben.

Die ständige Herausforderung ist die konsequente Umsetzung dieser Firmenpolitik im täglichen Geschäft. Das spiegelt sich dann in verschiedensten Bereichen wieder.
So hat etwa unser Unternehmensgründer und -eigentümer, Kommerzialrat Roth einen eigenen Umweltpreis für herausragende Forschungsarbeiten im Bereich von Umweltschutz und Abfallwirtschaft gestiftet.

Auch unser Fuhrpark wird nach ökologischen Gesichtspunkten laufend optimiert.
Wir achten unteranderem darauf Leerfahrten zu vermeiden, Dienstreisen zu reduzieren und durch eine Reihe weiterer Maßnahmen die Umweltbelastung so gering wie möglich zu halten.

Mehr als 11% der LKWs erfüllen den derzeit anspruchsvollsten europäischen Abgasstandard für LKW, die EEV-Norm. 2007 hat Saubermacher das erste Erdgas-Abfallsammelfahrzeug Wiens angeschafft. Damit wird nicht nur CO2 eingespart, sondern auch der Feinstaub und die Lärmbelästigung für die Bürger reduziert. Auch bei Dienst-PKWs von Führungs-kräften und Mitarbeitern gibt es CO2-Obergrenzen.

Können Sie uns einige Beispiele für den Bereich „People“ geben?

Oberstes Prinzip für das Unternehmen ist der nachhaltige Nutzen für die Kunden.
Nur dann gibt es auch entsprechenden Profit für uns. Aber ohne unsere Mitarbeiter wäre dieser Erfolg nicht möglich. Wieder ein Praxisbeispiel, um die Umsetzung der Werte zu verdeutlichen: Wir haben u. a. einen Sozialverein mit Partnerfirmen gegründet, die Experten in den jeweiligen sozialen Fachgebieten sind. Dieser Sozialverein bietet unseren Mitarbeitern vertrauliche Unterstützung für schwierige Lebensthemen. Außerdem engagieren wir uns bei Gesundheitsprojekten.

Unsere Führungskräfte arbeiten einmal pro Jahr zusammen mit den Arbeitern oder Fahrern in den Anlagen oder bei den Touren zur Abfallsammlung mit, damit sie die „Bodenhaftung“ behalten. Die Führungskräfte engagieren sich auch einmal pro Jahr in Sozialhilfeprojekten – das hilft, die Perspektiven offen zu halten und so die geistige Flexibilität zu stärken. Selbstverständlich bezieht dieses soziale Engagement auch die Kommunen mit ein – wir unterstützen Langzeitarbeitslose bei der Wiederein-gliederung in den Arbeitsprozess.

Es ist anfänglich schwer, sich wieder an einen regelmäßigen Arbeitsrhythmus zu gewöhnen: mit der mechanischen Bearbeitung von wertvollen Werkstoffen bieten wir einen Einstieg in eine nachhaltige und sinnstiftende Teilnahme am gesellschaftlichen Leistungsprozess. Wir agieren jedoch auch hier in enger Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern und den Kunden, hinterfragen unsere Aktivitäten regelmäßig, um die Wirkung zu überprüfen und allenfalls Anpassungen vorzunehmen.

Das klingt alles nach einem massiven Investment. Rechnet sich dieser Einsatz kommerziell?

Als Finanzvorstand sorgt man für eine wirtschaftliche Führung und daher stelle ich mir diese Frage täglich. Wenn man für die Menschen so viel tut, wirkt sich das auf der Kostenseite schon merklich aus. Aber auch hier kommt es auf den ganzheitlichen Blickwinkel an.

Kurzfristig sind die Kosten natürlich sehr präsent und auch bei uns werden entsprechende Diskussionen geführt, z.B. um Investitionen in bessere Ausstattung bei LKWs und Arbeitskleidung oder spezielle Schulungen für die Fahrer.

Nachhaltig gedacht sind jedoch die Einsparungen attraktiv, z. B. durch weniger Krankenstände und sicheres, treibstoff- und umwelt-schonendes Fahrverhalten. Und die Mitarbeiter erkennen diese Form der Wertschätzung sehr wohl an. In diesem Zusammenhang treibe ich auch in meiner Funktion als Finanzvor-stand die Entwicklung eines Kennzahlensystems und Steuerungsmechanismus voran, um den Erfolg einer wertorientierten Unternehmensführung künftig stärker messbar zu machen und Verbesserungsmaßnahmen zielgenau umzusetzen. Wie gesagt, wir betrachten diese Form der nachhaltigen Unternehmensführung als Schlüssel zum Erfolg und diese Orientierung wird auch durch alle Unternehmensteile getragen - vom Eigentümer bis zum Arbeiter in den Verwertungsanlagen.

Die Abfallwirtschaft hat tendenziell einen eher schlechten Ruf. Wie stehen Sie dazu?

Es gibt natürlich eine Menge Vorurteile und wie in jeder Branche sicherlich „schwarze Schafe“. Nur passt dies nicht zu uns – wir leben unsere ethischen Grundsätze und der Erfolg gibt uns Recht. Wir machen „saubere“ Geschäfte – wie unser Name schon sagt. Damit kann man sich in den Spiegel schauen. Und bevor Sie fragen – ja, manchmal muss man Dinge liegen lassen und auf gewisse Projekte verzichten. Wir bieten nachhaltige, win-win-orientierte Lösungen für ein wichtiges kommunales und unternehmerisches Thema an. Langfristig setzt sich das ethisch korrekte Verhalten durch - auch wenn es nicht immer leicht ist.

Zurück zu Ihnen: Sie können auf eine abwechslungsreiche Karriere blicken und verfügen über eine breite Erfahrungspalette. Was ist das Wichtigste für den unternehmerischen Erfolg?

Es stimmt – ich hatte das Glück sowohl für börsennotierte als auch für eigentümergeführte und staatsnahe Betriebe zu arbeiten und konnte mir dadurch wirklich ein sehr breites Erfahrungsspektrum aneignen. Bei staatsnahen Betrieben ist die Zielsetzung breiter gefächert – es zählt nicht nur das kaufmännische Ergebnis, sondern auch volkswirtschaftliche und politische Ergebnisse. In Summe ist der Entscheidungsprozess in einem privatwirtschaftlichen Unternehmen schneller und der Leistungsdruck auf die Organisation ein anderer. Der Schlüsselfaktor für den Erfolg ist aus meiner Sicht die folgende Frage: „Was ist dem Kunden das Wichtigste?“

Sich darauf einstellen – mit gutem Kundenservice und Beziehungsmanagement, innovativen Produkten und einem guten Preis-Leistungsleistungsverhältnis – bringt Erfolg.

September 2011

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